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Kochtöpfe in der Küche
Bild: Africa-Studio / shutterstock.com

Test Kochtöpfe: 14 Topfsets aus Edelstahl im Test

In Kooperation mit der Stiftung Warentest haben wir 14 Kochtopf-Sets aus Edelstahl getestet. Die meisten schnitten gut ab, einige nur durchschnittlich.

14 Topfsets im Test

Im Test finden Sie Fotos, Preise und Testergebnisse von 14 Edelstahl-Topfsets. Der Test betrifft die Modelle:

  • Elo Set Excellent
  • Fissler Original-Profi Collection
  • Fissler – San Francisco
  • Höffner – KHG Topfset Luna
  • Ikea – 365+
  • Le Creuset – 3-ply Edelstahl
  • Rösle Silence Pro
  • Schulte-Ufer: Wega Nimm-4-Set und Stieltopf
  • Silit – Achat
  • Tchibo – Edelstahltöpfe Best.-Nr. 109164
  • WMF – Comfort Line
  • WMF – Premium One mit Kasserolle
  • Zwilling – Flow
  • Zwilling: Simplify

Was dieser Test bietet

Die wichtigsten Aspekte, die im Test überprüft werden, sind die Funktionen beim Kochen, die Handhabung, der Energieverbrauch und die Haltbarkeit. Der Test bietet werbefreie, unabhängige Ergebnisse.

So wird getestet

Dem Vergleich der Produkte liegen einheitliche Testkriterien zugrunde. Ergebnisse werden dadurch vergleichbar gemacht. Untersucht wurden Aufheiz- und Abkühlzeit, Temperaturverteilung am Boden, Dichtheit von Topf und Deckel, die Gebrauchsanleitung, Temperaturen der Griffe, Handlichkeit, Reinigung, Energieverbrauch und die Haltbarkeit. Getestet wurde auf einem Wärmestrahlungskochfeld; die Aufheizzeit wurde zusätzlich auf drei verschiedenen Induktionskochfeldern ermittelt.

Diese Information enthält der Test

Testergebnisse von 14 Kochtopfsets aus Edelstahl. Beschreibungen mit Gutachterbewertungen. Eine ausführliche Tabelle mit den Eckdaten der Produkte sowie den Ergebnissen der durchgeführten Tests.

Teuer heißt nicht immer besser

Um die perfekte Mahlzeit zu zaubern, braucht es neben qualitativ guten Lebensmitteln und dem passenden Rezept auch das richtige Equipment: Ein guter Kochtopf muss her. Wer am liebsten den idealen Topf für jede Gelegenheit haben möchte, für den bietet es sich an, gleich ein ganzes Set der Küchenhelfer zu kaufen. Doch auch bei einem vermeintlich einfachen Haushaltsgerät wie dem Kochtopf gilt es, auf einiges zu achten, denn heiße Griffe, angebrannte Zutaten oder schlechte Haltbarkeit können das Kochvergnügen schnell trüben.

Acht Gute

Von den 14 Edelstahl-Topfsets, die wir in Kooperation mit der Stiftung Warentest ­untersucht haben, erreichten acht ein „gut“. Neben dem teuren Testsieger, der Fissler Original-Profi Collection für 649 Euro, ist das preiswerteste Set mit der Bewertung „gut“ das Fissler San Francisco mit 219 Euro. Ein hoher Preis allein garantiert allerdings nicht automatisch die besten Ergebnisse. Traditionshersteller Le Creuset ist mit einem Preis von 585 Euro die zweitteuerste Option, im Test reicht es aber nur für ein „durchschnittlich“. Bei der Bewertung der Tem­peraturverteilung bildet das Set sogar das Schlusslicht im Ranking.

Finanzieller Vorteil zum Einzelkauf

Alle untersuchten Kombis bestehen aus vier bis fünf Töpfen, die sich ineinander stellen lassen. Nur bei Ikea gab es zum Zeitpunkt des Einkaufs kein Set im Angebot – hier ­haben wir selbst ein Set zusammengestellt. Obwohl manche Hersteller die Töpfe auch einzeln verkaufen, lohnt sich der Griff zum Set finanziell. So ­etwa bei Silit, wo im Vergleich zu den Einzelpreisen eine Ersparnis von fast 50 Prozent möglich ist.

In der heißen Phase

Wer nach einem anstrengenden Tag das ­Essen schnell auf dem Tisch haben möchte, freut sich über eine kürzere Zubereitungszeit. Die hängt unter anderem von der Aufheizzeit des Kochtopfes ab. Um sie zu testen, wurden im Labor drei Liter Wasser in den 24-Zentimeter-Töpfen mit Deckel auf einem Strahlungskochfeld von 20 auf 95 Grad erhitzt. Das Rennen machte mit etwa 13 Minuten der Wega von Schulte-Ufer – ganze 6 Minuten schneller als der letztgereihte Kochtopf Simplify von Zwilling.

Für Induktionsherde geeignet

Am schnellsten zum Brodeln kommt das Wasser übrigens auf einem Induktionsherd: Nur sechs Minuten dauert es hier im Schnitt. Umso besser, dass alle getesteten Topfsets auch für Induktionsherde geeignet sind. Das ermöglicht der Kapselboden, bei dem zwischen zwei Schichten Stahl ein mehrere Millimeter dicker Aluminiumkern eingeschlossen wird. Dieser soll auch für eine bessere Wärmeverteilung sorgen. Bei allen Herdarten gilt aber: Deckel drauf! So geht weniger Hitze verloren.

­Wärmespeicher

Schon fertig gekocht, aber noch nicht alle Esser haben den Weg an den Tisch gefunden? Da lohnt sich ein Topf mit gutem ­Wärmespeicher. Im Schnitt halten die getesteten Töpfe mit 24 Zentimetern Durchmesser die erhitzten drei Liter Wasser 115 Minuten warm, dann ist das Wasser auf 60 Grad abgekühlt. Der WMF Premium One hatte hier mit 128 Minuten die Nase vorn. Am letzten Platz landete der Kochtopf von Elo: Das Wasser erreichte nach 108 Minuten die 60-Grad-Marke. Anders als vielleicht vermutet, ist die Materialstärke allein nicht ausschlaggebend für die Wärmespeicherung, denn WMF Premium One und Elo sind ähnlich gebaut, beide mit knapp sechs Millimeter dickem Boden und etwa 0,75 Millimetern Wandstärke.

Temperaturverteilung am Boden

Für ein ideales Kocherlebnis sollte sich die Wärme am Topfboden möglichst gleich­mäßig verteilen. Im Test wurde dazu Staubzucker im Topf erhitzt, bis er vollständig geschmolzen war. Dabei taten sich große Unterschiede auf. Während Testsieger Fissler Original-Profi Collection, mit einem fast acht Millimeter starken Boden, eines der besten Ergebnisse erzielte, fiel Le Creuset bei dieser Prüfung leider durch. Die Hitze verteilte sich auf dem nur 3,4 Millimeter dünnen Boden ungleichmäßig und verursachte verbrannte Stellen, während andere Teile des Zuckers noch gar nicht geschmolzen waren. Die gleichmäßige Verteilung der Wärme stellte allerdings generell eine Herausforderung für die Topfsets dar. Nur rund einem Drittel der Produkte gelang dies im Test gut.

Abgießen, mit Deckel

Die Pasta ist fertig, das Wasser kann abgegossen werden. Wer versucht, dies mit halb geöffnetem Deckel zu tun, läuft Gefahr, sich zu verbrennen oder das Abendessen versehentlich in die Abwasch zu befördern. Abhilfe schafft hier ein durchdachtes Detail bei den Töpfen von Rösle, Tchibo und Zwilling Simplify. Flüssigkeiten lassen sich abgießen, ohne dass man den Deckel abnehmen muss. Wer während des Kochens gern einen Blick auf den Topfinhalt wirft oder regelmäßig umrührt, findet bei diesen drei Sets außerdem eine Funktion, die das erleichtert: Der Deckel kann aufrecht am Topfgriff eingesteckt werden. Dabei kann das Kondensat zurück in den Topf laufen oder sich im ­Deckel sammeln.

Griffe ohne Verbrennungsgefahr

Wer beim Erhitzen von Milch schon einmal unaufmerksam war, der weiß gute Herd­reiniger zu schätzen. Manchmal muss es schnell gehen. Wenn der Inhalt des Topfes überzugehen droht, sollte idealerweise ein Topfhandschuh oder Tuch zur Hand sein. So wird das Risiko, sich an heißen Griffen zu verbrennen, verringert. Wenn dergleichen aber gerade nicht parat liegt, ist man mit den Töpfen von Rösle, der Fissler Original- Profi Collection und Tchibo gut bedient. Die Griffe erhitzen sich bei diesen Sets nicht. Bei Le Creuset, WMF Comfort Line und Zwilling Simplify werden sie nur mäßig warm. Die Griffe der restlichen Töpfe erwärmen sich merklich.

Reinigung

Ein gemeinsames Essen mit Freunden oder der Großfamilie hat viel Schönes, der Abwasch gehört wohl nicht dazu. Ein ­Geschirrspüler erleichtert die Arbeit – gut also, dass alle Töpfe im Test grundsätzlich spülmaschinenfest sind. Einige Hersteller empfehlen allerdings die Reinigung per Hand, um Verfärbungen vorzubeugen.

­Besonders einfach zu reinigen ist das Premium-One-Set von WMF – weder am Topf noch am Deckel gibt es schwer erreichbare Stellen.

Haltbarkeit

Ihre Haltbarkeit mussten die Topfsets unter anderem im Geschirrspüler unter Beweis stellen: 125 Runden im Intensivprogramm galt es zu überstehen. Mit Bravour bestanden die Sets von Le Creuset und Zwilling Simplify diesen Test, nur die Ska­lierung verblasste leicht. Mit korrodierten Nieten und Rostpunkten am Griff, am ­Übergang zum Kapselboden oder an den Schweißpunkten hatten die Modelle von Ikea, Schulte-Ufer, WMF Comfort Line und Zwilling Flow zu kämpfen.

Am schlechtesten schnitt das Set von Tchibo in diesem Bereich ab: Da gab es nicht nur korrodierte Nieten am Deckel zu beanstanden; bei ­einem der drei Prüfmuster löste sich die Befestigung des Deckelgriffs. Sollten bei den Töpfen Defekte auftreten, gibt es bei der Fissler Original-Profi Collection und bei Le Creuset mindestens zehn Jahre Garantie. WMF und Silit bieten fünf Jahre lang Ersatzdeckel an; und auch Schulte-Ufer gibt an, Teile wie den Deckelgriff auszutauschen.

Testtabelle: Kochtopf-Sets

VKI-Tipps

  • Teurer Testsieger: Die Fissler Original-Profi Collection verlangt mit einem statt­lichen Preis von 649 Euro einen tiefen Griff in die Geldbörse.
  • Die Alternative: Preis-Leistungs-Sieger ist das Elo Set Excellent für 225 Euro. Im Test schnitt es sowohl bei der Wärmespeicherung als auch bei der Temperaturverteilung gut ab und hat noch dazu die beste Bedienungsanleitung.
  • Richtige Reinigung: Die leicht abgekühlten Töpfe lassen sich am besten mit warmem Wasser und Spülmittel reinigen. Bei stärkeren Verkrustungen helfen Hausmittel wie das Einweichen in Essigwasser.
  • Haltbarkeit verlängern: Die Freude an den neuen Küchenhelfern bleibt länger erhalten, wenn Sie bei der Reinigung auf den Einsatz von Stahlwolle verzichten.

Testkriterien

Im Test: In Kooperation mit der Stiftung Warentest überprüften wir 14 Topfsets aus Edelstahl mit vier bis fünf Töpfen, sofern vorhanden. Wenn notwendig, kauften wir die Töpfe einzeln. 

Funktion beim Kochen (50 %)

Die Funktionsprüfungen führten wir in Anlehnung an die Norm DIN EN 12983– 1:2020, Entwurf (Kochutensilien - Haushaltskochgeschirre zur Verwendung auf einem Ofen, Herd oder Kochmulde) durch. Wir prüften die Funktion auf einem Wärmestrahlungskochfeld; die Aufheizzeit zusätzlich auf drei verschiedenen Induktionskochfeldern.

Im Topf mit 24 Zentimetern Durchmesser ermittelten wir die Aufheizzeit von drei Litern Wasser von 20 auf 95 Grad Celsius bei geschlossenem Deckel.

Wir maßen die Abkühlzeit, in der das Wasser von 95 Grad wieder auf 60 Grad Celsius abkühlte. Wir schmolzen Staubzucker, um die Temperaturverteilung am Boden zu erkennen, bewerteten die Differenz zwischen der heißesten Stelle und dem Schmelzpunkt von Staubzucker (190 Grad Celsius) und die Dauer, bis der gesamte Staubzucker geschmolzen war.

Wir bewerteten in Anlehnung an DIN 44904:1989 (Geschirr für Elektroherde; Maße, Anforderungen und Prüfung), ob die Bodeninnenseite eben ist: im Neuzustand, nach 20-maligem Erhitzen auf 200 Grad Celsius und anschließendem Abschrecken im Wasserbad.

Die Dichtheit von Topf und Deckel ermittelten wir in Anlehnung an DIN 44904:1989 während des 30-minütigen Fortkochens auf einem Induktionskochfeld jeweils mit niedriger und mittlerer Stufe.

Handhabung (30 %)

Ein Experte prüfte die Bedienungsanleitung unter anderem auf Vollständigkeit, Verständlichkeit, Lesbarkeit und die notwendigen Warnhinweise. In Anlehnung an die Norm 12983–1:2020, Entwurf, ermittelte er die maximalen Temperaturen an den Griffen von Topf und Deckel und erfasste mögliche Verbrennstellen.

Fünf Hobbyköche mit unterschiedlicher Handgröße bewerteten die Handlichkeit von Topf und Deckel. Sie gossen sie aus und stapelten alle Töpfe im Set ineinander.

Sie reinigten die Töpfe per Hand, zusätzlich wurde das Reinigen in der Geschirrspülmaschine geprüft.

Energieverbrauch (10 %)

Wir ermittelten im Topf mit 24 cm Durchmesser neben der Aufheizzeit auch den Energiebedarf für das Erwärmen von drei Litern Wasser von 20 auf 95 Grad Celsius auf einem Wärmestrahlungskochfeld und zusätzlich auf drei verschiedenen Induktionskochfeldern.

Neben dem Energiebedarf für das Aufheizen wurde auch der Energiebedarf für ein 30-minütiges Fortkochen bei reduzierter Leistung auf diesen Kochfeldern ermittelt.

Haltbarkeit (10 %)

Wir prüften die Haltbarkeit von Topf und Deckel bei 125 Reinigungsvorgängen mit Intensivprogramm im Geschirrspüler, etwa auf Korrosionsschäden oder Verfärbungen. Wir prüften die Haltbarkeit der Griffe in Anlehnung an DIN EN 12983–1:2020, Entwurf. Die Backofenbeständigkeit der Töpfe prüften wir in Anlehnung an DIN EN 13834:2020, die Backofenbeständigkeit der Glasdeckel in Anlehnung an DIN CEN/TS 12983–2:2005.

Abwertungen

Abwertungen führen dazu, dass Mängel sich verstärkt auf das KONSUMENT-Testurteil auswirken. Sie sind in der Tabelle mit einer Fußnote gekennzeichnet. War die Funktion beim Kochen „weniger zufriedenstellend“, konnte das Testurteil maximal eine halbe Note besser sein. Ab „weniger zufriedenstellender“ Temperaturverteilung am Boden konnte die Funktion beim Kochen nur eine Note besser sein. Ab „weniger zufriedenstellender“ Temperatur an Topf- oder Deckelgriff konnte die Handhabung nur eine Note besser sein. Ab „weniger zufriedenstellender“ Haltbarkeit konnte das Testurteil nur eine Note besser sein.

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