In dem gemeinsam mit der Stiftung Warentest durchgeführten Test waren vier Bodenstaubsauger (mit Staubbeutel) vertreten. Diese vier Modelle mit Kabel traten im Vergleich gegen sieben Handstaubsauger mit Akku und Staubbox an.
Gewichtung
Das KONSUMENT-Testurteil setzt sich aus den Gruppenurteilen zusammen. Die Gruppenurteile ergeben sich aus mehreren Einzelurteilen. Je bedeutender ein Gruppenurteil für das Produkt, desto höher ist die Gewichtung im KONSUMENT-Testurteil. Die Gewichtungen für die Gruppenurteile betragen:
Saugen 45 %
Handhabung 30 %
Umwelteigenschaften 15 %
Haltbarkeit 10 %
Schadstoffe 0 %
Sicherheit 0 %
Abwertungen
Abwertungen sorgen dafür, dass Produktmängel sich verstärkt auf das KONSUMENT-Testurteil auswirken. Wichtig sind Abwertungen immer dann, wenn die rein rechnerische Bewertung den Mangel nicht ausreichend deutlich macht. Folgende Abwertungen wurden angewendet:
Saugen. War Saugen durchschnittlich oder schlechter, konnte das KONSUMENT-Testurteil nicht besser sein. War das Urteil Saugen von Teppich oder Ritzen nicht zufriedenstellend, konnte das Urteil Saugen nur eine Note besser sein; bei nicht zufriedenstellender Faseraufnahme von Pölstern oder Tierhaaraufnahme von Teppich nur zwei Noten.
Umwelteigenschaften. Waren die Umwelteigenschaften weniger zufriedenstellend, werteten die Tester das KONSUMENT-Testurteil um eine halbe Note ab. War das Urteil Staubrückhaltevermögen weniger zufriedenstellend, konnte auch das Gruppenurteil Umwelteigenschaften nicht besser sein. War das Geräusch auf Teppichboden weniger zufriedenstellend oder nicht zufriedenstellend, konnten die Umwelteigenschaften maximal eine Note besser sein. War das Geräusch auf Hartboden weniger zufriedenstellend oder nicht zufriedenstellend, konnte das Urteil Umwelteigenschaften nur eine Note besser sein.
Saugen (45 %)
Staubaufnahme. Die Testexperten messen die Staubaufnahme der Staubsauger in Anlehnung an die Norm EN 60312, seit 2016 an Norm EN 60312-1. Damit alle Prüflinge die gleichen Bedingungen haben, ist selbst der Staub genormt. Die Prüfungen auf Wilton-Teppichboden (Veloursteppich) erfolgen bei maximaler Saugleistung zuerst mit neuen Staubbeuteln bzw. leeren Staubboxen, danach mit teil- und vollgefüllten Beladungen mit DMT8-Staub. Dabei handelt es sich um einen synthetischen Staubsaugerprüfstaub, der von seiner Charakteristik her realem Hausstaub entspricht.
Die Staubbeladungen „leer“, „teilgefüllt“ und „vollgefüllt“ werden für jedes Gerät folgendermaßen ermittelt: Der Staubbeutel (Box) wird so lange in kleinen Schritten beladen, bis ein Unterdruck von 60 % des maximalen Unterdruckwerts erreicht ist. Von dieser Staubmenge entsprechen 40 % der teilgefüllten Beladung und 80 % der vollgefüllten Beladung.
Zusätzlich messen die Tester die Staubaufnahme bei einer Schiebekraft von 30 Newton. Das entspricht in etwa der Kraft, die ein Erwachsener beim Staubsaugen akzeptabel findet. Für diese Prüfung saugen die Staubsauger mit leerem Staubbeutel bzw. Behälter. Die Tester regeln die Saugleistung der Staubsauger so weit herunter, dass sich die Düsen mit maximal 30 Newton schieben lassen. Jeder Staubsauger läuft in dieser Prüfung also mit einer individuell eingestellten Saugleistung.
Die Tester beziehen alle Staubaufnahmeergebnisse vom Wilton-Teppichboden auf die Saugergebnisse eines Referenzsaugers. Beim Saugen auf Dura Cord Teppichboden (Dura Stratos; Schlingenware), glattem Hartboden sowie aus Ritzen, Ecken und an Kanten (Fußleisten) wie auch bei der Grobgutaufnahme sind die Beutel und Boxen immer teilgefüllt.
Faseraufnahme. Die Tester saugen die ebenfalls genormten Fasern von Teppichboden und Pölstern mit einer teilgefüllten Beladung.
Grobgutaufnahme von Hartboden in Anlehnung an EN 60312–1 Abschnitt 5.1 bei teilgefüllter Beladung. Aufgesaugt wird eine Mischung aus gleichen Massenanteilen von Reis und Linsen.
Die Tierhaaraufnahme von Teppichboden erfolgt in Anlehnung an EN 60312–1 Abschnitt 5.5.2 bei teilgefüllter Beladung. Aufgesaugt wird eine homogene Mischung aus Hunde- und Katzenhaaren unterschiedlicher Rassen.
Bei Akkustaubsaugern wurde zusätzlich die Akkulaufzeit bewertet.
Handhabung (30 %)
Fünf Personen (Nutzer und Fachleute) machen den Alltagtest: Sie beurteilen die Bedienungsanleitung, Auf- und Abbau der Geräte sowie Griffe, Schalter, Anzeigen und Aufbewahrung sowie das Tragen der Geräte. Weitere Prüfpunkte: Wie gut lassen sich Teppich- und Hartboden, Treppen und Pölster saugen, Düsen reinigen, Staubbeutel und Filter wechseln oder die Staubbox entleeren. Auch bewerten die Testerinnen und Tester, wie gut die Düsen auf Wilton-Teppichboden gleiten und sich lenken lassen (Manövrierbarkeit). Die Schiebekraft wird bei maximaler Saugleistung beurteilt, die Manövrierbarkeit bei reduzierter Saugleistung (30 Newton). Auf Hartboden saugen die Nutzer immer mit maximaler Saugleistung. Bewertet wird das Saugen von Semmelbröseln vom Teppichboden und das Saugen von Kaffeepulver vom Hartboden.
Bei Akkustaubsaugern wurde zusätzlich der Akkuwechsel und die Ladezeit bewertet.
Umwelteigenschaften (15 %)
Staubrückhaltevermögen. Die Tester vergleichen den Feinstaubgehalt in der Zu- und Abluft als Abscheidegrad. Je mehr Staub im Filter zurückbleibt, desto höher der Abscheidegrad, desto besser.
Es wird auf Grundlage der Abscheidegradmessungen der logarithmische Durchlassgrad ermittelt und bewertet.
Geräusch. Die Experten ermitteln die Schallleistung in Anlehnung an die Norm EN 60704-2-1. Dabei muss das Gerät mit maximaler Leistung auf Teppichboden und auf Hartboden saugen.
Stromverbrauch. Die Tester ermitteln während der Staubaufnahmeprüfung (s.o.) auch, wie viel Strom (elektrische Energie) der Staubsauger beim Saugen auf Wilton-Teppichboden und Hartboden verbraucht. Das Ergebnis bezieht sich auf zehn Quadratmeter.
Wechselbarkeit des Akkus. Es wurde festgestellt, ob im Falle eines Defekts der Akku gewechselt und nachgekauft werden kann
Schadstoffe (0 %)
Es werden die Griffe oder andere länger berührte Teile auf den Gehalt an polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) in Anlehnung an die GS-Spezifikation Prüfung und Bewertung von PAK bei der Zuerkennung des GS-Zeichens vom 4. August 2014 untersucht. Es werden die dort genannten 18 PAK sowie weitere PAK (z.B. Dibenzopyrene) bestimmt. Weiters werden die Griffe auf den Gehalt an Phthalatweichmachern untersucht (nach Extraktion Analyse mit GC/MS).
Haltbarkeit (10 %)
Die Motordauerprüfung läuft bei Staubsaugern mit Netzkabel unterbrochen von Ruhepausen über 600 Stunden; bei Akku-Staubsaugern 95 Stunden (mindestens 70 Stunden).
Stoßprüfung: Die Handstaubsauger (Akkusauger und kabelgebundene) fahren auf Teppich mit Unebenheiten – insgesamt 75 Stunden mit Unterbrechungen auf dem Kurbelprüfstand.
Nur Bodenstaubsauger:
Stoßprüfung (500 Zyklen). Die Staubsauger fahren 10.000 Mal über Schwellen und stoßen 1.000 Mal gegen Pfosten.
Fallprüfung: Die Saugdüse muss 1.200 Stürze aus 80 Zentimetern Höhe überstehen.
Prüfung Kabelauszug: 6.000 Züge.
Prüfung Schlauchbefestigungen: 40.000 Schwenkungen bei eingespanntem Anschlussstutzen.
Quetschen der Rohre, Schläuche und Nebenluftsteller: Die Tester belasten sie zehn Sekunden lang mit etwa 70 Kilogramm.
Nur Akkusauger: Über die Dauer der Haltbarkeitsprüfung wird der Laufzeitverlust der Akkus bewertet.
Sicherheit (0 %)
Die Prüfer beurteilen, ob die Geräte den Vorschriften des Geräte- und Produktsicherheitsgesetzes genügen. In Anlehnung an EN 60335-1 und -2-2 kontrollieren sie die elektrische Sicherheit der Staubsauger. Zudem prüfen sie, ob sich Nutzer an scharfen Kanten und Spitzen verletzen und beim Beutel- und Filterwechsel die Finger einklemmen können.