Die Umweltzeichenfonds wurden auch mit Nachhaltigkeitsfonds ohne Umweltzeichen verglichen – dazu wurden 15 Nachhaltigkeitsfonds mit tendenziell hoher Nachhaltigkeitsbewertung aus zwei Tests der Stiftung Warentest herangezogen. Das Ergebnis: Wir konnten keinen Unterschied ausmachen. Daraus lässt sich ableiten, dass der pauschale Vorwurf, nachhaltige Fonds seien ein Marketingschmäh oder gar Greenwashing, nicht haltbar ist. Doch nur das Umweltzeichen garantiert, dass neben positiven Effekten auf das Klima auch andere Nachhaltigkeitsaspekte nicht zu kurz kommen. Manche Ausschlusskriterien, z.B. im Bereich Rüstung oder Gentechnik, haben zwar keinen Einfluss auf den CO2-Fußabdruck, sind jedoch wichtig für Konsumenten. Dasselbe gilt beispielsweise für Transparenzkriterien.
Druck auf schmutzige Branchen
Der Vorwurf von mangelnder Wirkung in Richtung Nachhaltigkeit kann empirisch zurückgewiesen werden: Glaubwürdige Nachhaltigkeitsfonds, wie etwa jene mit Umweltzeichen, leisten im Kampf gegen die Klimakrise einen wichtigen Beitrag. Die Finanzwirtschaft jongliert mit Abermilliarden von Euro. Entsprechend groß ist ihr Hebel, die Wirtschaft insgesamt in Richtung Nachhaltigkeit zu verändern: Dann, wenn das Fondsvermögen so verwaltet und angelegt wird, dass „schmutzige“ Wirtschaftsbereiche außen vor bleiben. Fonds sind hier insofern von Bedeutung, weil es auch um die Reputation von Unternehmen geht: Steigt etwa der Druck auf konventionelle Fonds, aus verschiedenen Aktivitäten wie z.B. der Kohle- oder Ölförderung auszusteigen, wird langfristig auch die Finanzierung dieser Aktivitäten für Unternehmen immer teurer – und irgendwann unrentabel.