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Ein Kleinkind in einem Buggy.
Bild: zakharov aleksey/Shutterstock.com

Buggys - Kaum komfortabel

Drei- bis vierjährige Kinder lassen sich in den wenigsten Wägen gut kutschieren. Auch Schadstoffe spielen wieder eine böse Rolle.

Folgende Buggys finden Sie in unseren Testtabellen:

Buggys

  • ABC Design Ping
  • Babyzen Yoyo² 6+
  • Britax Römer B-Agile R
  • GB Qbit+ All-Terrain
  • Hartan Buggy1 i-maxx
  • Joie Mytrax
  • Joolz Aer Buggy
  • Kinderkraft Grande 2020
  • Smiloo Happy+

Jogger-Buggys

  • Mountain Buggy Terrain 3.0
  • TFK Mono Sportkinderwagen
  • Thule Urban Glide 2

In der Testtabelle finden Sie Infos und Bewertungen zu:

  • Ausstattung/Technische Merkmale (Geeignet für ein Körpergewicht bis zu, Transportmaße, Gewicht, Schieberhöhe min./max., Max. Zuladung im Einkaufskorb)
  • Kindergerechte Gestaltung (Sitzkomfort, Geeignet für Kinder von – bis, Gurtsystem, Federung, Regenschutz, Sonnenschutz)
  • Handhabung (Bedienungsanleitung, Erstmontage, Zusammenlegen und Aufklappen, Umbauen und Verstellen, Schieben, Bremsen, Fahren auf verschiedenen Untergründen, Fahrverhalten beim Sport, Tragen und transportieren, Gepäckzuladen, Reinigen)
  • Haltbarkeit
  • Sicherheit
  • Schadstoffe

Lesen Sie nachfolgend unseren Testbericht:

Test: 12 Buggys

Kleine Kinder machen enorme Fortschritte. Meist können sie schon in der zweiten Hälfte ihres ersten Lebensjahres sitzen. Das bedeutet für die Kleinen ein Erfolgserlebnis und einen erweiterten Horizont – und für die Eltern eine gewisse Erleichterung; zumindest, wenn man unterwegs ist. Denn nun sind die sperrigeren Liegekinderwägen nicht mehr unbedingt notwendig.

Die jungen Menschen können ab jetzt in vielen Situationen schon im viel handlicheren Buggy transportiert werden. Welches Produkt hier zu empfehlen ist, zeigt unsere Untersuchung – gemeinsam mit der Stiftung Warentest – von 12 Buggys. Drei davon sind Jogger. Sie sind dafür gemacht, dass Eltern mit ihnen bei der Kinderausfahrt laufen oder Inline-Skates fahren können.

Positives und Negatives

Gemeinsames

Das Positive vorweg: Bei allen gibt es an der Haltbarkeit nichts auszusetzen, bei allen lässt sich für das kleine Schläfchen zwischendurch die Rückenlehne herunterklappen und sämtliche lassen sich zum Transport leicht zusammenklappen. Die Jogger sind naturgemäß schwerer und auch im Packmaß größer.

Verbotenes

Das Negative: Bei zwei Produkten fanden wir fruchtbarkeitsschädigende Schadstoffe; beim Hartan Buggy1 i-maxx im Kindergriff und beim mit 869 Euro teuersten Jogger TFK Mono Sportkinderwagen im mitgelieferten Regenschutz – was bei beiden zur Testnote „nicht zufriedenstellend“ führte.

Passform

Was uns außerdem auffiel: Viele Buggys sind einfach nicht kindgerecht gestaltet. In den meisten Gefährten sitzen Kinder nicht wirklich bequem. Die wesentlichsten Merkmale für eine optimale Passform: die Länge der Rückenlehne und der Sitzfläche. So ist zum Beispiel der Babyzen, der mit 430 Euro teuerste unter den klassischen Buggys, nur für etwa drei Monate geeignet – nämlich nur für Kinder im Alter von 9 bis 12 Monaten. Auch im Britax Römer und im Hartan ist für die meisten Kinder älter als eineinhalb Jahre schon wieder Schluss.

Guter Läufer

Ganz anders der Jogger von Thule – hier können Kinder ab 6 Monaten bis vier Jahre durchgehend angemessen reisen. Der Thule Urban Glide 2 konnte auch mit seiner Fahr- und Spurstabilität überzeugen und wurde als Bester bei den Joggern mit einem „gut“ bewertet. Auch gut in dieser Gruppe ist der Mountain Buggy Terrain 3.0.

Testsieger

Bei den konventionellen Buggys gibt es drei „gute“. Allen voran der Testsieger ­Smiloo Happy+ um 289 Euro. Er leistet sich keine Schwächen. Er bietet guten Sitzkomfort und fährt sich sehr gut, auch auf Sand- und Waldboden. Außerdem ist er mit seinen verstellbaren Schiebern auch für Eltern unter 160 und über 180 Zentimeter geeignet. Sein einziges Manko: Für ihn gibt es keinen angepassten Regenschutz.

Der etwa gleich teure Joie Mytrax empfiehlt sich mit einem sehr guten Sonnenschutz und lässt sich leicht zusammenfalten. Er ist aber etwas sperrig und schwer. Das mit 159 Euro preiswerteste Modell Grande 2020 von Kinderkraft erfreut bei der Erstmontage und beim Sonnenschutz. Er bleibt aber auch zusammengeklappt recht groß und die Griffhöhe ist durch nicht verstellbare ­Schieber fix.

Testtabelle: Buggys

Testtabelle: Jogger-Buggys

VKI-Tipps

  • Kauf. Probieren Sie vor dem Erwerb den Klappmechanismus selber aus und schieben Sie das Modell zur Probe.
  • Rückenlehne. Sie sollte über den Kopf des Kindes ragen und sich flach herunterklappen lassen.
  • Sitzfläche. Sie sollte nicht zu lang sein, weil sonst die Beine des Kindes nicht bequem abgewinkelt werden können.
  • Rückhaltesystem. 5-Punkt-Gurte sind guter Standard. Sie sollten schnell und einfach zu bedienen sein.
  • Sonnenschutz. Achten Sie auf ein großes Verdeck, das aber dem Kind freie Sicht lässt.
  • Schieberhöhe. Die Schieber sollten sich auf die Größe der Eltern anpassen lassen. Prüfen Sie, ob Sie den Buggy bequem schieben können.
  • Fußstütze. Am sinnvollsten – aber kaum vorhanden – sind verstellbare Stützen, weil die Kinder ja wachsen. Die Beine sollten nicht baumeln, denn das kann schmerzen.

Testkriterien

Im Test: 12 Buggys mit verstellbarer Rückenlehne; davon 9 klassische Modelle und 3 Modelle, die für sportliche Aktivitäten wie Joggen beworben werden. Die Stiftung Warentest kaufte die Produkte im Februar 2021 ein.

Die Preise erhoben wir im Juli 2021. Die Prüfungen orientierten sich an den Normen für Kinderwagen sowie für die Sicherheit von Spielzeug.

Kindgerechte Gestaltung: 45 %

Ein Experte beurteilte beim Sitzkomfort unter anderem Abmessungen und Gestaltung des Sitzes – auch mit Dummys, die Kindern bestimmter Altersstufen entsprechen. Es wurde geprüft, wie viele Monate die Kinder komfortabel in dem Buggy sitzen können. Außerdem geprüft wurden Gurtsystem, Federung, Regen- und Sonnenschutz.

Handhabung: 35 %

Eine Fachperson prüfte die Bedienungsanleitung unter anderem auf Warnhinweise. Drei Mütter und zwei Väter beurteilten etwa Verständlichkeit und Übersichtlichkeit. Sie montierten die Buggys erstmals, klappten sie auf und zu, bauten sie um und verstellten Rückenlehne und Schieber. Sie bewerteten beim Schieben etwa Schrittfreiheit, Schieberhöhe, Schiebekraft und Wendigkeit. Zudem bremsten die Testerinnen und Tester und fuhren auf Untergründen wie Asphalt, Kopfsteinpflaster und Waldwegen. Sie trugen die Buggys, transportierten sie zusammengeklappt per Hand und verstauten sie im Kofferraum eines Kleinwagens. Zudem bewertete ein Experte unter anderem das Transportvolumen. Die Eltern prüften, wie leicht sich Gepäck im Einkaufskorb verstauen ließ. Ein Experte beurteilte das Reinigen von Bezügen und Rädern. Bei den Jogger-Buggys prüften fünf sportlich aktive Mütter und Väter zusätzlich das Fahrverhalten beim Sport, darunter Fahreigenschaften, Spurstabilität und Kurvenverhalten beim Joggen. Beim Bremsen prüften sie neben der Feststell- auch die Verzögerungsbremse.

Haltbarkeit: 5 %

Es wurde unter anderem die Haltbarkeit von Schieber, Feststellbremsen, Rückhaltesystem und Rädern geprüft. Zudem fuhren die Buggys beladen auf einem Laufband mit 5 km/h über mindestens 72.000 Stolperstellen. Die Jogger-Buggys mussten eine zusätzliche Strecke mit 8 km/h absolvieren.

Sicherheit: 5 %

Auf einer Rampe wurde geprüft, ob die Buggys standsicher sind und ob sie nach vorn kippen, wenn sie auf ein Hindernis stoßen. Es wurde geprüft, ob die Gurte halten. Außerdem wurde unter anderem nach Quetsch- und Klemmstellen sowie gefährlichen Kanten gesucht und es wurde beurteilt, wie gut die Modelle im Dunkeln zu sehen sind. Bei den Joggern wurden unter anderem Bremsen und Standsicherheit nach zusätzlichen Anforderungen geprüft und vorhandene Sicherheitsvorrichtungen bewertet.

Schadstoffe: 10 %

Schiebegriffe und Materialien im Kontaktbereich des Kindes wurden auf kritische Farb- und Flammschutzmittel, Formaldehyd, kurzkettige Chlorparaffine, Nonylphenol und Nonylphenolethoxylate, Organozinnverbindungen, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und Phthalat-Weichmacher untersucht.

Abwertungen

Abwertungen bewirken, dass Mängel sich verstärkt auf das Testurteil auswirken. Sie sind in der Tabelle mit einer Fußnote gekennzeichnet. Folgende Abwertungen haben wir eingesetzt:

  • Lautete die Note für kindgerechte Gestaltung „weniger zufriedenstellend“, konnte das Testurteil nur eine halbe Note besser sein.
  • War der Sitzkomfort „weniger zufriedenstellend“ oder schlechter, konnte die kindgerechte Gestaltung nur eine halbe Note besser sein.
  • Lautete das Schadstoffurteil „nicht zufriedenstellend“, konnte das Testurteil nicht besser sein.

Testplakette

Achten Sie beim Kauf auf die KONSUMENT-Testplakette.

Unternehmen, deren Produkte von uns mit "gut“ oder "sehr gut“ beurteilt wurden, haben die Möglichkeit, eine Testplakette zu erwerben. Deren Nutzung ist zeitlich begrenzt, und unsere strengen Richtlinien sind einzuhalten. Laut einer für die österreichische Bevölkerung repräsentativen Umfrage vom Juli 2019 verbinden Verbraucher mit der KONSUMENT-Testplakette in erster Linie, dass das entsprechende Produkt durch ein objektives Testverfahren geprüft wurde (41,3 %), eine hohe Qualität aufweist (40,1 %) und ein gutes Preis-/ Leistungs-Verhältnis bietet (33,9 %).

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Mehr unter Testplakette: Info

Leserreaktionen

Mehr Qualität

Ich habe lange nach einem Buggy mit kleinem Packmaß gesucht, weil ich ein kleines Auto habe. Ich wurde zwar fündig, habe aber z.B. bei der Sitzfläche nachgebessert. Dabei wäre es für die Hersteller gar nicht so schwierig, mehr auf Komfort zu achten. Sie müssten einfach anstelle von Karton mehr Qualität reinstecken.

Judith Nik
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(aus KONSUMENT 11/2021)

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